Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) – Eine
Kurzeinführung


Veröffentlicht am 08.06.2022

 

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement – kurz BGM – bezeichnet die Gestaltung und (Weiter-) Entwicklung betrieblicher Strukturen und Prozesse auf allen Ebenen des Unternehmens. Dabei wird die Organisation an sich – auf verhältnispräventiver Ebene – ebenso ins Blickfeld gerückt, wie die individuelle Gesundheitssituation der Beschäftigten im Sinne des eigenen Verhaltens.[1]

Die drei Säulen Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF), das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) und die Arbeitsmedizin (AM) bilden die auf gesetzlichen Vorgaben beruhenden Stützen, um ein gesundheitsförderndes Umfeld im Kontext der Arbeits- und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer:innen zu schaffen. Den gesetzlichen Rahmen hierfür definiert die Gesundheitspolitik in Deutschland, welche fortwährend im Gesetzgebungsverfahren neue Rahmenbedingungen schafft, weiterentwickelt und z.T. qualitativ evaluiert (z.B. durch die Initiative für Gesundheit und Arbeit, iga).

Das Hauptziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist es, die Resilienzfähigkeit (Anm.: psychische Widerstandsfähigkeit) unserer Gesellschaft bezüglich aller gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen in einem sich ständig wandelnden Arbeitsumfeld zu gewähren und zu erhöhen.

Nachdem die Gesundheitspolitik nun die gesetzlichen Rahmenbedingungen definiert, obliegt es in dessen Folge den Unternehmen, diese allgemeinen Vorgaben dem individuellen, betrieblichen Kontext anzupassen und zum einen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben, als auch zum anderen den internen Gesundheitsanforderungen zielführend umzusetzen.

Die in diesem Prozess zu planenden, durchzuführenden und zu analysierenden Einzelmaßnahmen sollen im Sinne einer nachhaltigen und ökonomischen Unternehmensstrategie messbare Ergebnisse sowohl bezüglich der Wirtschaftlichkeit als auch der Gesundheitsverbesserung der Mitarbeiter:innen liefern.

Betriebswirtschaftlich findet hier die Unterscheidung zwischen strategischen und operativen Zielen auch hinsichtlich des betrieblichen Gesundheitsmanagements statt, da jede in einem Unternehmen getroffene Maßnahme einer eindeutigen Zielsetzung unterliegt.

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement als den primären Unternehmenszielen untergeordneter Bestandteil, erfährt somit die zwangsläufige Bindung an jene, welche zumeist durch Kriterien wie Gewinn, Umsatz und Wachstum beschrieben werden können. Eine dementsprechend gängige Aufteilung in harte Kriterien (z.B. Reduktion der krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeiten) und weiche Kriterien (z.B. Erhöhung der Mitarbeiter:innenzufriedenheit im Unternehmen) im Kontext der strategischen Ziele hat sich bezüglich des Gesundheitsmanagements im betriebswirtschaftlichen Setting durchsetzen können.

Erfahren Sie mehr zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement in unserem 2. Teil, dort stellen wir Ihnen die Säule „Betriebliche Gesundheitsförderung“ näher vor.

Autor: David Apostolow, M.S. Sportwissenschaft


[1] Badura & Steinke, 2009; https://www.boeckler.de/pdf_fof/96676.pdf

 

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